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Wort zum Wochende

Einfach nur dasitzen

Vielleicht haben Sie Lust, am Wochenende einfach mal dazusitzen und zu spüren, wie es sich anfühlt, so Gemeindereferentin Roswitha Spenkuch.

Einfach nur dasitzen

Wünschen Sie sich das auch manchmal?

Doch was passiert dann, wenn wir einfach nur dasitzen?

Manchmal können wir es genießen.

Ein anderes Mal kann es sein, dass es uns langweilig wird.

Oder es melden sich Stimmen, die uns sagen, was alles getan werden könnte, wenn wir nicht nur dasitzen würden.

Vielleicht kennen Sie den Sketch von Loriot. Hermann will einfach nur dasitzen. Doch seine Frau Berta sagt ihm ständig im Hintergrund, was er alles tun könnte: „Es könnte dir nicht schaden, wenn du mal spazieren gehen würdest?“; „Jetzt hättest du doch mal Zeit irgendetwas zu tun, das dir Spaß macht!“; „Dann lies doch mal was“.

Ich habe zwar keine Berta, die mich vom „einfach nur dasitzen“ abhält, aber ich kenne die Stimmen in mir, die sagen: „Der Garten muss noch gegossen werden, bevor es dunkel ist.“ oder „Der Anruf sollte jetzt erledigt werden, sonst wird es zu spät.“ Die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen.

Eine ähnliche Erfahrung haben Jesus und seine Freunde gemacht. Der Evangelist Markus erzählt, dass so viele Leute zu Jesus und seinen Freunden kamen, dass sie nicht einmal Zeit zum Essen fanden. Deswegen sagt Jesus zu ihnen: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir alleine sind, und ruht euch ein wenig aus.“ (Mk 6, 31) Allerdings geht die Geschichte anders weiter, als gehofft. Sie freuen sich auf Ruhe. Doch oh Schreck. Die Menschen sind ihnen gefolgt. Jesus lässt sich auf die neue Situation ein. Er schickt die Leute nicht weg.

Jesus gibt sein Bedürfnis nach Ruhe und Stille allerdings nicht auf, nur weil sich die Situation einmal anders entwickelt hat. Die Bibel erzählt an verschiedenen Stellen, dass Jesus sich zurück gezogen hat, um alleine zu sein und zu beten.

Ich denke, es ist eine urmenschliche Erfahrung, dass wir immer wieder Zeiten des Rückzugs und des Nichtstuns brauchen. Selbst Astrid Lindgren lässt ihre Pippi Langstrumpf sagen: „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach nur dazusitzen und vor sich hin zu schauen.“

Vielleicht haben Sie Lust am Wochenende einfach mal dazusitzen und zu spüren, wie es sich anfühlt.

Die Autorin Roswitha Spenkuch ist Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Sanderau, Würzburg