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Wort zum Wochende

Gebete ändern Menschen und diese die Welt

Lasst uns für alle beten, die eine Verantwortung für unser Land und unsere Gemeinschaft übernommen haben, so Pfarrer Robert Borawski

Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zur Fürbitte und Dank-

sagung auf, und zwar für alle Menschen, die Herrscher und für alle, die Macht ausüben“; so schreibt der Apostel Paulus an seinen Schüler

Timotheus (1Tim 2,2)

Bedeutet dies, wir sollen für unsere Regierung beten? Sicher, in unseren Gottesdiensten wird immer wieder für die Verantwortlichen in Staat und

Gesellschaft gebetet, aber so ganz konkret, so ganz persönlich?

Haben sie schon einmal für Ihren Bürgermeister, für Ihre Abgeordnete im Landtag oder gerade jetzt in diesen Tagen nach der Wahl für die Männer und Frauen gebetet, die nun eine neue Regierung bilden, die also eine demokratisch legitimierte Macht ausüben?

Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Jemanden ins Gebet nehmen bedeutet eigentlich nicht unbedingt etwas Gutes, aber für den Apostel Paulus scheint es wichtig zu sein, denn er begründet seine Aufforderung zum Gebet mit der Erklärung „ damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können“. Und wer möchte das wohl nicht.

Und es wurde und wird uns ja auch gesagt, dass diese Wahl eine Schicksalswahl war und unser Land vor neuen Herausforderungen steht und in eine neue Zukunft gehen soll, gehen wird. Schicksal annehmen, Neues in den Blick nehmen, die Zukunft gestalten, dies alles sind auch Begriffe und Forderungen, die wir in den Kirchen und für die Kirche immer wieder

betonen.

Doch nun gilt es, jene Männer und Frauen in den Blick und ins Gebet zu nehmen, die unser Land führen und regieren wollen und sollen. Wir haben sie ja dazu beauftragt und gewählt.

Und darum bleibt die Aufforderung des Apostels Paulus, für diese Personen, für unsere Gemeinde- und Stadträte, für unsere Abgeordneten in der Region und in unserem Land zu beten. Ganz persönlich, ganz direkt und vielleicht unabhängig, ob es meine Wunschkandidatin ist oder der Kandidat war, bei dem ich mein Kreuzchen gemacht habe.

Und das soll was bringen, werden wohl nun einige fragen? Ist das nicht sehr naiv gedacht, so ein wenig beten und dann wird die Welt gleich besser und gerechter, menschlicher und lebenswerter. Da halte ich mich gerne an Albert Schweitzer, der einmal geschrieben hat: „Gebete ändern die Welt nicht. Aber Gebete ändern die Menschen. Und die Menschen verändern die Welt.“

Also, lasst uns für alle beten, die eine Verantwortung für unser Land und unsere Gemeinden übernommen haben und lasst uns darauf vertrauen, dass unser Gebet mithilft für eine gute Zukunft.

Robert Borawski, Pfarrer in Veitshöchheim