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Wort zum Wochenende

Gesundheitsmonat Februar

Nicht alles können wir in unserer schnelllebigen Zeit wissenschaftlich und materiell regeln. Vielleicht tut es da gut, uns an die alten Gedenk- und Festtage zu erinnern, so Schwester Katharina-Elisabeth Glombik

Gesundheitsmonat Februar

Früher, als ich ein Kind war, gab es bei mir in der Familie zwei wichtige Tage im Februar, an denen ein Kirchenbesuch nicht fehlen durfte: Das Fest der Darstellung des Herrn, im allgemeinen Sprachgebrauch Maria Lichtmess genannt, und der Gedenktag des Heilige Blasius. Für meine Mutter ist der bis heute einer der wichtigsten Tage im Kirchenjahr. Warum? Weil dieser Heilige vor allen Halskrankheiten bewahren soll und in meiner Familie Mandelentzündungen genauso verbreitet sind, wie die Liebe zum Fußball. Zum Blasiussegen wurden mein Bruder und ich sogar vom Sport oder vom Musikunterricht abgemeldet, damit wir am Abend in die Kirche mitkommen konnten. Ich sehe mich heute noch in St. Georg in Itzum bei Hildesheim sitzen und an die Decke starren, weil mich das Bild von Jesus mehr interessiert hat, als die Messe. Und jedes Jahr beim Blasiussegen mit den brennenden Kerzen habe ich als Kind darauf gewartet, dass von jemandem die Haare anfangen zu brennen. In meiner Heimat wurden Maria Lichtmess und der Heilige Blasius immer gemeinsam gefeiert, da es in der Diaspora nicht so viele Gottesdienste gibt. Aber warum ist für mich der Februar nun ein Gesundheitsmonat?

Vor der Liturgiereform nach dem 2. Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren endete die Weihnachtszeit noch an Maria Lichtmess. 40 Tage nach seiner Geburt wird Jesus in den Tempel gebracht. Der Greis Simeon erkennt in ihm den Heiland, das Licht der Welt. Ab Maria Lichtmess wird es kontinuierlich heller und man braucht abends nicht mehr so viel Licht im Haus. Eine alte Wetterregel sagt: „An Maria Lichtmess könne die Leut‘ bei Tag ess.“ Licht bzw. Sonnenschein ist ein wichtiger Faktor, damit Vitamin D gebildet werden kann. Gerade jetzt, als ich diese Zeilen schreibe, sieht es draußen sehr düster aus, aber vielleicht ist es anders, wenn Sie diese Gedanken lesen. Also: Sonne ist ein wichtiger Faktor für unsere Gesundheit, gerade in Zeiten, in denen alles ein wenig trüb oder sogar unheimlich ist und wir nicht wissen, was noch alles auf uns zukommt. In der dunklen Jahreszeit ist die Sonne eine Muntermacherin, eine Hoffnungsträgerin, eine Unterstützerin der Gesundheit.

Genau ein Tag nach Maria Lichtmess kommt der Gedenktag des Heiligen Blasius. Er war ein Bischof im heutigen Armenien, soll auch Arzt gewesen sein und gehört zu den 14 Nothelfern. Die Überlieferung sagt, dass er durch das Gebet einen Jungen von der Fischgräte im Hals befreit und somit den Jungen vor dem Ersticken gerettet hat. Auch hier geht es um die Gesundheit.

Natürlich könnte man heute fragen: Brauchen wir für unsere Gesundheit die Lichtfeiern an Fest der Darstellung des Herrn und den Blasiussegen? Wir haben doch Medizin und andere Heilmittel, die gut sind und helfen. Und die Forschung geht weiter. Trotzdem: Nicht alles können wir in unserer schnelllebigen Zeit wissenschaftlich und materiell regeln. Immer wieder stoßen wir auch an unsere Grenzen, finden keine Lösungen, stehen vor Rätseln, können nur abwarten und hoffen. Vielleicht tut es gerade da gut, uns an die alten Gedenk - und Festtage zu erinnern und an die Menschen, die in ihren Nöten seit Jahrhunderten daraus Kraft geschöpft haben. Beten und hoffen und darauf

vertrauen, dass Gott in allen Situationen bei uns ist. Denn es gibt zwischen Himmel und Erde, mehr als wir denken!

Schwester Katharina-Elisabeth Glombik, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Würzburg links des Mains