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Wort zum Wochenende

Let it be - Lass es geschehen!

Annehmen, was der Augenblick fordert. Neugierig sein auf das, was sich im Laufe des Weges entwickelt. Ermutigung für die kleinen und großen Herausforderungen, die das Jahr 2021 für uns bereithält, so Margit Rotter

Let it be – Lass es geschehen!

Alljährlich zu Weihnachten bekomme ich von einem lieben Freund ein kleines Buch mit den evan­gelischen Losungen geschenkt. Das Motto für das vergangene Jahr lautete „Ich glaube; hilf meinem Unglauben“ (Mk 9,24).

Wer hätte zu Beginn des Jahres 2020 nur ansatzweise gedacht, was uns da an Glauben zugemutet wird. Noch nie hat eine Krankheit so kollektiv in unser öffentliches und privates Leben eingegrif­fen. Wir nehmen Entbehrungen in Kauf, um uns und andere vor einem Virus zu schützen. Kann ich angesichts dieser weltweiten Pandemie, dieser Leiden unserer Tage dennoch glauben?

Als am 28. Oktober 2020 im Deutschen Bundestag bei der Trauerfeier für den so plötzlich verstor­benen Politiker Thomas Oppermann das Streichquartett Variationen des Beatle-Songs „Let it be“ zu Gehör brachte, haben viele Politiker -über alle Parteigrenzen hinweg- ihren Emotionen freien Lauf gelassen. Das ging unter die Haut: „Let it be – lass es geschehen“. Da tritt ein großer Schmerz, ein schwerer Verzicht in unser Leben. In diesen Stunden können wir oft nur stammeln: „Ich glaube Herr; hilf meinem Unglauben“ oder in die Sprache unserer Zeit übersetzt: „Let it be – Lass es ge­schehen“. So antwortete das junge Mädchen Mirjam aus Nazareth dem Engel Gabriel: „Mir gesche­he, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Und Jesus selbst vollendet dieses „Lass es geschehen“ am Öl­berg mit den Worten: „Vater, nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Mt 26,39).

„Let it be“: Worte der Ergriffenheit, wenn uns das Unfassbare fassungslos macht. Hilferuf, wenn die Nacht nicht enden will und mir mein Leben durch die Finger zu rinnen scheint. Sehnsucht, dass al­les heil werden wird. Hoffnung, die unser Herz ruhig macht und uns im „Vater unser“ be­ten lässt: „Dein Wille geschehe“.

„Let it be – Lass es geschehen“: Annehmen, was der Augenblick fordert. Neugierig sein auf das, was sich im Laufe des Weges entwickelt. Ermutigung für die kleinen und großen Herausforderun­gen, die das Jahr 2021 für uns bereithält.

Margit Rotter

Leiterin des Diözesanbüros Würzburg