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Wort zum Wochenende

Mut zu neuer Perspektive

Die Fastenzeit lädt uns ein, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, so Gemeindereferentin Claudia Roßkopf

Mut zu neuer Perspektive

Wenn der Höhepunkt des Fasching da ist, rückt für uns Christen auch schon die Fasten- oder österliche Bußzeit in den Blick. So mancher Faschingsmuffel freut sich auf „Am Aschermittwoch ist alles vorbei!“, doch mit „Umkehr und Buße“ haben viele Menschen ihre Schwierigkeiten. Das Fasten im Sinne eines Verzichtes auf bestimmte Speisen oder Getränke, findet noch vergleichsweise viele Anhänger, vor allem dann, wenn es von Ernährungs- oder Wellness-Experten empfohlen wird.

Der Islam kennt ebenso eine verpflichtende Fastenzeit, den Fastenmonat Ramadan, der sich in diesem Jahr (am 23.3. beginnend) teilweise mit der christlichen Fastenzeit überschneidet. Auch dort spielt nicht nur der Verzicht, etwa auf alle Speisen und Getränke sowie das Rauchen in der Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang eine wichtige Rolle. Darüber hinaus ist der Muslim aufgerufen, sich wieder mehr Gott anzunähern, indem er zum Beispiel häufiger im Koran liest, die Armen in den Blick nimmt und auf schlechte Angewohnheiten verzichtet.

Was hatte wohl Jesus im Blick, als er die Menschen zur Umkehr aufrief? Meinte er wirklich das moralische „Buße tun“, oder eher ein Umdenken, vielleicht eine Sinnesänderung? Angenommen, wir müssten die Vorbereitungszeit auf Ostern nicht unter dem Vorzeichen des erhobenen Zeigefingers begehen - was wir jetzt alles nicht mehr dürfen. Angenommen, wir wären wohlwollend eingeladen im Sinne eines „Trau dich, mal alte Vorstellungen und Denkwege zu verlassen! Nimm einen anderen Blickwinkel ein!“. Dann eröffnen sich auf einmal ganz neue Perspektiven.

Wenn ich mich in eine andere Person hineinversetze und ehrlich zu erahnen versuche, was sie umtreibt und was sie braucht, dann wird auch mein Umgang mit ihr verständnisvoller, wohlwollender, menschlicher; dann bin ich schon ein bisschen umgekehrt - und helfe anderen vielleicht dabei. Mit diesem liebevollem Blick auf andere kann ich in meiner Familie beginnen, beim Ehepartner, den Kindern und Eltern und ihn natürlich auch ausweiten auf „den schwierigen Nachbarn“, „die unsympathische Arbeitskollegin“ oder „den unangenehmen Sitznachbarn im Bus“. Ich bin davon überzeugt, dass so unsere Welt ein bisschen freundlicher und lebenswerter wird, und ich freue mich schon darauf, dies andere spüren zu lassen und hoffentlich auch selbst zu erfahren. Machen Sie mit?

Claudia Roßkopf

Gemeindereferentin in der Ehe- und Familienseelsorge Würzburg/Kitzingen