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Wort zum Wochenende

Nächstenliebe leuchtet, Kirche nährt die Flamme

Gott kommt uns an Weihnachten nahe und schaut uns ins Gesicht, so Dekan Dr. Wenrich Slenzcka

Nächstenliebe leuchtet, Kirche nährt die Flamme

Weihnachten wirkt weit in unsere Gesellschaft hinein. Jeder hat etwas mit diesem Fest zu tun. In den Straßen und Geschäften ist es präsent. Unsere Gesellschaft ist christlich geprägt, auch wenn nicht alle etwas mit Christentum oder Kirchen zu tun haben wollen. Auch die Nächstenliebe ist weit verbreitet. Das hat die Coronazeit ebenso gezeigt wie der Umgang mit Geflüchteten. Da haben keineswegs nur Christenmenschen Nächstenliebe gezeigt, sondern auch Menschen ohne christliche Überzeugungen.

Braucht es dann keine Kirche mehr? Hat sich der christliche Glaube mit seiner prägenden Wirkung überflüssig gemacht? Das hat mir einmal jemand gesagt. Die Nächstenliebe leuchtet in unserer Gesellschaft auch ohne Kirchen.

Apropos leuchten: In der Weihnachtszeit leuchtet es in jeder dunklen Ecke, nicht nur in den Kirchen. Stellen Sie sich eine alte Öllampe vor. Sie besteht aus einem Tongefäß mit einer kleinen Öffnung, aus der ein Docht herausschaut. Der Docht brennt, wir sehen die Flamme. Sie ist hell und schön. Jeder sieht sie und freut sich daran. Was in dem Gefäß ist, sieht man nicht. Wozu auch? Wichtig ist die Flamme. Also brauchen wir das Gefäß nicht, weil wir die Flamme haben. Sie leuchtet, darum geht es.

Jeder weiß, dass die Flamme erlischt, wenn kein Gefäß mehr da ist oder wenn es leer ist. Denn in dem Gefäß ist das Öl, von dem die Flamme brennt. Das Öl sieht man nicht. Dennoch gibt es die Flamme nicht ohne das Öl.

So ähnlich ist das mit der Nächstenliebe. Auch sie braucht ein Öl, mit dem sie brennen und leuchten kann. Die christliche Prägung unserer Gesellschaft verflacht, wenn der christliche Glaube nicht mehr gelebt wird. Die Kirchen sind wie ein Gefäß, in dem das Öl für die Flamme enthalten ist. Ohne christliches Leben bleibt die Prägung durch die Nächstenliebe nicht.

Sowohl bei Corona als auch beim Thema Asyl haben wir gemerkt, dass das Öl auch wieder ausgehen kann. Hass und Spaltung versuchen die Gesellschaft anders zu prägen. Es ist eine Aufgabe der Kirche, die Nächstenliebe am Brennen zu halten. Sie ist Öl auch für die nichtkirchliche Gesellschaft.

Sie hört nicht auf. Die Nächstenliebe bleibt und Weihnachten findet statt, auch bei Menschen, denen christlicher Glaube nichts mehr sagt. Dieses Fest prägt unsere Stadt und unsere Gesellschaft. Denn mit der Geburt von Jesus Christus hat sich Gott selbst den Menschen eingeprägt. Es ist schön, dass alle das mitfeiern können – auch mit Abstand und Masken. Gott kommt uns trotzdem nahe und schaut uns ins Gesicht. Fürchtet euch nicht.