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Wort zum Wochenende

Schwäche kann zu Gutem werden

Aus unseren Schwächen und Stärken kann bestimmt etwas Gutes werden, so Gemeindereferentin Roswitha Spenkuch

Vielleicht provoziert Sie dieser Satz. Denn wäre es nicht schön alles selbst zu können? Auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, kann einen schließlich ganz schön nerven.

Ich durfte allerdings die Erfahrung machen, dass es gemeinschaftsstiftend sein kann, wenn ich nicht alles selber kann. Ich kann z. B. nicht singen. Das heißt, ich bin bei Gottesdiensten und Veranstaltungen auf die Hilfe anderer angewiesen. Oft beneide ich Kolleg*innen, die einfach ihre Gitarre in die Hand nehmen und damit eine gute Atmosphäre zaubern können.

Nachdem ich dies nicht kann, spreche ich immer wieder Menschen an, ob sie mich unterstützen. Bei meiner vorherigen Stelle in der Sanderau hat sich so eine richtig kleine Musikgruppe entwickelt. Die Gruppe hat Freude am gemeinsamen Musizieren. Es ist eine Gemeinschaft entstanden. Diese wäre vielleicht nicht entstanden, wenn ich alles selbst könnte.

Hier ist es natürlich gut, wenn ich meine Schwächen auch benenne und sie nicht verstecke.

Heute ist das Fest des Hl. Johannes. Er hat in der Wüste gepredigt. Viele sind zu ihm gekommen. Seine Aufgabe war es auf Jesus hin zu weisen. Er hat seinen Teil getan. Den Rest konnte er Jesus überlassen. Auch er musste nicht alles selbst können.

Vielleicht mögen Sie am Wochenende einmal überlegen: Welche Stärken und Schwächen habe ich? Wie kann ich sie in die Gemeinschaft einbringen? Ich wünsche Ihnen das Vertrauen, dass auch aus Ihren Schwächen etwas Gutes werden kann. In der Bibel heißt es: „Gebt und es wird euch gegeben werden.“ (Lukas 6,38) Für mich heißt das, wir dürfen alles geben unsere Stärken und unsere Schwächen. Aus Ihren Schwächen und den Stärken der anderen wird vielleicht keine Musikgruppe entstehen, aber bestimmt etwas Gutes.

Roswitha Spenkuch, Gemeindereferentin, Seelsorgerin in der Blindeninstitutstiftung, Würzburg