2025 - ein Wahljahr. Überraschend schnell werden wir im Februar an die Wahlurnen gerufen. Jetzt ist es für die Parteien höchste Zeit, die Namen ihrer Kandidaten bekannt zu machen. Namen und Gesichter müssen Vertrauen erwecken und sich einprägen, nur dann haben die Bewerber eine Chance, direkt gewählt zu werden. Es gibt Namen, die sind uns gut bekannt. Mit ihnen verbinden wir die Überzeugung, dass der Mensch zu unseren Ansichten passt. Wir geben einem Zeitabschnitt sogar den Namen einer Bundeskanzlerin. Andere Namen werden wir schnell vergessen. Name, so klagt es Goethes Faust, ist Schall und Rauch. Was sagt schon ein Name über einen Menschen aus? Viel! Manchmal können wir aus Nachnamen die Geschichte einer Familie herauslesen. Mancher Vorname, der in der Familie weitergeben wird, erzählt von Generationen weit vor uns. Namen tragen in der Bibel aber auch eine Botschaft. Ganz bewusst setzt die Kirche am Anfang des neuen Jahres das Fest des Namens Jesu in Anlehnung an das Lukasevangelium: „Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte“ (Lk 2,21). Auch wenn der Name Jesus zur Zeitenwende durchaus verbreitet war, ist es kein Modename, der chic klingen soll. Matthäus identifiziert im Namen Jesus die Bedeutung „Retter“. Das ist eine Zusage, die für alle Zeiten gilt.
In Lateinamerika und Spanien ist „Jesus“ als Vornamen noch sehr gebräuchlich, um auszudrücken, dass er als Mensch ganz unser Menschsein geteilt hat, gelebt hat wie wir, aber zugleich die frohe Botschaft brachte: „Gott rettet“. Der Name Jesu steht über diesem Jahr. Er erinnert uns daran, dass auch das sog. Heilige Jahr 2025 ein Jahr des Herrn ist. Viele Namen wollen in diesen Tagen um unser Vertrauen werben. Der Name Jesu sagt uns: Wir dürfen uns darauf verlassen, dass in allen Wechselfällen dieser Zeit Gott bereits seine Ewigkeit in unsere Tage hineinwebt, wie es Kohelet formuliert. Was auch immer 2025 auf uns zukommt, es ist keine „gott-lose“ Zeit. Über uns steht der Name Jesu und die damit verbundene Zusage: „Gott rettet.“ Wer auch immer in diesem Jahr nach Macht und Einfluss strebt, wird am Ende erfahren: „"Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt 'Jesus Christus ist der Herr' – zur Ehre Gottes, des Vaters" (Phil 2,9ff)“
Pfr. Sven Johannsen, Pastoraler Raum Süd-Ost, Ansprechpartner für St. Barbara und Unsere Liebe Frau