Betrachtung des Fastentuches in der Abteikirche Münsterschwarzach
Zu Beginn der Passionszeit führte Pater Meinrad Dufner OSB Kommunionhelfer, Lektoren und Gottesdienstbeauftragte der drei Würzburger Dekanate am Samstag, 28. März 2009, in das Mysterium des kontemplativen Schauens ein. Das von ihm geschaffene 9,50 mal 13,50 Meter große Schweißtuch in der Abteikirche Münsterschwarzach knüpft an die über 1000jährige Tradition der Fastentücher an. Dem Fasten durch Essen wurde ein Fasten des Sehens hinzugestellt. So sind vom Passionssonntag bis Karsamstag in allen katholischen Kirchen die Kreuzdarstellungen verhüllt. "Am Hungertuch nagen" wird gewandelt in die Worte des Psalmisten "Dein Antlitz will ich suchen, Herr". Viel Schwarz, viel Dunkel, das Dunkel der Welt aus Leid, Schmerz und Schuld. Das Münsterschwarzacher Hungertuch assoziiert einen Putzlappen. Gott hat sich zum Putzlappen der Welt gemacht, um uns reinzuwaschen. Ein Gesicht tritt hervor. Gott ist kein Wegschauer. Jesus ist als Gesicht in jedem Leid und schweigt aus, und versöhnt nach innen: "Vater, vergib ihnen". Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch im Atelier von Pater Meinrad.