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Wort zum Wochenende

...dankbar sein dagegen sehr

Der Erntedanksonntag am Anfang des Oktober erinnert uns: Vergiss das Danken nicht, so Pfarrer Franz Schmitt.

Vor ein paar Jahren hat mich beim Zugfahren immer wieder eine Ansage besonders amüsiert. Zur Verabschiedung von Fahrgästen erklang es da in einem schön fränkisch gefärbtem Englisch: „Thank you für travelling with Deutsche Bahn - Danke, dass sie mit uns gefahren sind.“ Das Danksagen gehört zu unserem täglichen Leben „Danke, das ist genug“, wenn uns jemand bewirtet. „Dankeschön, sehr freundlich“, sagen wir, wenn uns jemand die Türe aufhält. „Danke für Ihren Anruf“, sagen wir am Telefon.

Manchmal kann man aber auch die Frage hören: „Hast du dich auch bedankt?“ Und wenn ein Danke nur so schnell daher gesagt wird, könnte man an ein Wort von Wilhelm Busch denken: „Danke sagen ist nicht schwer, dankbar sein dagegen sehr.“

Der Erntedanksonntag am Anfang des Oktober erinnert uns: Vergiss das Danken nicht!

Vergiss es nicht, jeden Tag dankbar zu leben. Es meint das Sich-bedanken bei den Mitmenschen und das Danksagen an Gott, wie es einem Liedtext heißt: „Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn. Er hat dir viel Gutes getan.“ Der Erntedanksonntag hilft uns, an das Danken zu denken. Danken und denken hängen zusammen.

„Jedes Mal danke ich Gott, wenn ich an euch denke“, so beginnt der Apostel Paulus seinen Brief an die Christen der jungen, lebendigen Gemeinde in Ephesus. Und er fährt sinngemäß fort: Dankbar bin ich, weil ich ein zweifaches sehe: Dankbar, weil ich euren Glauben sehe. Ihr lebt mit Gott und nicht gottlos. Dankbar bin ich auch, weil ihr eure Liebe nicht für euch behaltet, sondern sie weitergebt an die Menschen. Und Paulus bittet für seine Gemeinde - und irgendwie auch für uns - um Weisheit, dass dieses Dankbarsein bleibt: Euer Herz soll erleuchtet werden, ihr sollt euch bewusst sein, dass ihr von Gott zur Hoffnung berufen seid, dass ihr in ihm Kraft und Stärke findet. Paulus macht deutlich, was wir eigentlich wissen: Vor Gott dankbar leben gelingt, wenn wir an Gott denken in schönen, gelungenen Stunden, aber ihn auch in Zeiten der Herausforderung und der Bewährung.

Vielleicht kann es eine Anregung sein, das „Dankbar sein dagegen sehr“ aus dem Satz Wilhelm Busch an jedem Abend zu üben, mit einer Frage:

Gibt es fünf Momente, Menschen oder Dinge, für die ich heute Abend dankbar bin?

Da fällt mir schon die Zeitungsfrau ein, die mir heute Morgen das Neueste in den Briefkasten gelegt hat. Und beim Broteinkaufen kann es ein dankbarer Gedanke an den Bäcker und an die Verkäuferin sein. Und es darf natürlich ein großes Dankeschön an Gott dafür dabei sein, dass so viele Menschen für meine tägliche Nahrung und Sicherheit mithelfen, oder dass ich heute sicher mit dem Auto unterwegs war. Und vielleicht auch Danke für den fränkisch gefärbten, für den Erntedanksonntag umgewandelten, englischen Satz: „Thank you für travelling with … God.“

Franz Schmitt, Frickenhausen, Pfarrer in den Pfarreiengemeinschaften Emmaus und Giebelstadt-Bütthard und kommisarischer Kurator im pastoralen Raum Ochsenfurt