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Wort zum Wochenende

Dein Volk ist mein Volk; dein Gott ist mein Gott

Wie viel größer ist Gottes Horizont im Vergleich zu unserem, so Gemeinderefernt Bernd Müller

Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott

Der Mai ist ein beliebter Monat zum Heiraten, die aufkeimende Natur macht es uns leicht, das Leben zu feiern. Wer nicht von Allergien geplagt ist, den zieht es nach draußen, wo alles aufblüht und grünt. Bei den Hochzeiten wird nicht selten ein Vers aus dem alttestamentlichen Buch Rut gelesen: »Wohin du gehst, dahin gehe auch ich. Und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott!

Mit der Geschichte der Rut beschäftigen sich auch knapp 100 Teilnehmer unserer ökumenischen Kinderbibeltage an diesem Wochenende in Eisingen: Die junge Rut, deren Mann gestorben war, findet mit ihrer ebenfalls verwitweten Schwiegermutter Naomi einen Neuanfang in Betlehem. Obwohl sie eine Ausländerin ist, wird Rut einmal die Urgroßmutter des großen Königs David sein.

Nur in wenigen biblischen Büchern nehmen Frauen eine Hauptrolle ein. Und nur drei Bücher tragen überhaupt den Namen einer Frau. Die Solidarität und Klugheit der beiden Frauen Rut und Naomi ist beeindruckend. Es macht Mut, wie sich ihre eigentlich aussichtslose Situation zum Guten wendet.

Gott lässt auch aus schlimmsten Situationen wieder neues Leben und neue Hoffnung wachsen.

Dabei wird im Buch Rut Gott selbst gar nicht als aktiv dargestellt. Dennoch liest man zwischen den Zeilen, wie viel größer Gottes Horizont im Vergleich zu unserem ist.

Mich fasziniert es immer wieder, in uralten biblischen Texten bis heute aktuelle Impulse und Fragestellungen zu entdecken:

Unser Umgang mit Ausländern und Flüchtlingen. Der Schutz der Schwachen in der Gesellschaft. Die Würdigung der Leistung der Frauen für die Gesellschaft.

Am Ende gibt es auch im Buch Rut eine Hochzeit. Aber lesen Sie es doch selbst mal nach! Ihre Bibel steht vermutlich hinter ihnen im Regal. Es ist keine lange Geschichte, man kann sie in einem Stück lesen.

In diesen schwierigen Zeiten können wir alles gut brauchen, was uns Mut macht und aufbaut: Die Feier der Liebe bei einer Hochzeit, die erwachende Natur oder eben eine Mutmachgeschichte der Bibel.

Bernd Müller, Gemeindereferent in den Pfarreiengemeinschaften Kreuz Christi und Sankt Petrus der Fels