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Wort zum Wochenende

Die Heiligen Drei Tage - Tage der Hoffnung

Zitate aus den Schriftlesungen der Gottesdienste lassen für mich diese Drei Heiligen Tag zu Tage der Hoffnungen werden, so Domkapitular Stefan Gessner.

Mit dem heutigen Tag, dem Gründonnerstag, beginnen die Heiligen Drei Tage. Am Gründonnerstag erinnern wir uns an die Feier des letzten Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern und die vorangehende Fußwaschung. Am Karfreitag versammeln sich die Gemeinden, um des Leidens und Sterbens Jesu zu gedenken. Und schließlich erhellt nach den Tagen des Gedenkens und der Trauer in der Osternacht bzw. in der Auferstehungsfeier die Flamme der Osterkerze das Dunkel, kündet von der Auferstehung des Herrn und seinem Sieg über die Dunkelheiten dieser Welt, über den Tod.

Zitate aus den Schriftlesungen der Gottesdienste lassen für mich diese Drei Heiligen Tage zu Tage der Hoffnungen werden.

Am Gründonnerstag spricht der Herr im Evangelium: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ (Joh 13, 15)

Er nimmt alle, die sich zu ihm bekennen, in die Pflicht. Es ist eine aus Liebe getragene Verantwortung füreinander und die Sorge umeinander. Glauben leben kann nur gelingen, wo der Mensch neben einem nicht aus dem Blick gerät, sondern wo die Bereitschaft vorhanden ist, sich für ihn und viele andere einzusetzen. Dieser Auftrag Jesu macht mir Hoffnung.

Am Karfreitag hören wir aus dem Hebräerbrief: „Wir haben ja nicht einen Hohepriester, der nicht mitfühlen könnte…“ (Hebr 4, 15)

In der Leidensgeschichte erfahren wir, dass in Jesus Christus Gott unser ganzes Leben mit uns geteilt hat. Dass er die dunklen und leidvollen Momente des Lebens, unseres Lebens, kennt. Er steht auf der Seite derer, die Leid erfahren mussten und müssen. Er verharmlost kein Leid, sondern steht solidarisch an der Seite aller, die die Dunkelheiten des Lebens erfahren haben, ob im eigenen Leben, in der Gesellschaft oder Kirche. Aber er belässt es nicht beim „Mitfühlen“, sondern auch hier gilt sein Auftrag: „...damit auch ihr so handelt, wie ich…“. Wo wir uns darauf einlassen, wächst die Hoffnung in mir.

Und in der Osternacht verheißt der Prophet Ezechiel: „Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres.“ (Ez 36, 26)

Auferstehung bedeutet nicht eine graduelle Verbesserung, sondern einen Neuanfang. An Ostern überwindet der Auferstandene den Tod und das Dunkel für immer. Er verspricht uns „ein neues Herz“, „einen neuen Geist“ (Ez, 36, 26) - er schenkt neues Leben, Hoffnung und Zuversicht, wo Menschen sich auf ihn einlassen.

Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und allen Menschen, dass die Heiligen Drei Tage zu Hoffnungstagen werden. Hoffnung in einer Zeit, in der wir vor Probleme, Schuld und Herausforderungen gestellt sind, nicht um sie zu verdrängen, sondern sie anzugehen, im Vertrauen auf den, der uns Hoffnung schenkt.

Ihnen allen gesegnete Kar- und Ostertage!

Domkapitular Stefan Gessner, Dompfarrer, regionaler Priesterreferent und De­kan