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Wort zum Wochenende

Die Menschen des Advents

Die einen legen den Finger auf die Wunden der Welt, die anderen wissen um Quellen der Kraft, die von Gott kommen, so Pfarrer Gerhard Zellfelder

Adventszeit, Tage mit Kerzenschein und Tannenduft, mit besinnlicher Musik , Weinachtmärkten und Vorfreude auf das Fest. Kinder haben diese Wochen schon immer geliebt und mit Ihnen viele Erwachsene. Auch mir selbst geht es so. Was wird uns im Advent 2021 davon bleiben, wenn die Inzidenzwerte immer weiter nach oben klettern? Wir hoffen alle noch, dass es nicht zu schmerzhaft wird.Und dass es für die vielen Menschen, die um Ihr Einkommen bangen, wenigstens erträglich gestaltet wird. Neben diesen sichtbaren Dingen, sind biblische Worte mit dem Advent verbunden.„Siehe dein König kommt zu Dir, ein Gerechter und ein Helfer„ so lautet das biblische Leitwort des 1. Adventssonntags, das dem Propheten Sacharja ( 9,9b) zugeschrieben wird. Advent, Ankunft von Heil und Segen in einer verstörten und gefährdeten Welt? Ob wir uns einlassen können auf den Gedanken, dass hinter dieser Schöpfung, entgegen allem Augenschein eine unbegreifliche Liebe steht, ein leidenschaftlich, liebender Wille zum Leben. Der nicht ruhte bis sich Sternenwirbel ,Stein und Staub zu Planeten zusammenzogen , ein liebender Wille zum Leben, der nicht aufhörte, bis er einfloss in den leichten Flügelschlag eines Schmetterlings, dem gereiften Gesicht eines alt gewordenen Menschen, dem Kuss zweier Liebenden? Und bis sie Ausdruck fand in einem kleinen Kind in einem Stall am Rand der kleinen jüdischen Stadt Bethlehem. Gott auf Augenhöhe mit dem Menschen. Eine vertrauensbildende Maßnahme ersten Ranges.

Eine verdunkelte und irrlichternde Welt, gleichwohl nicht von Gott verlassen. Mögen ganz viele Menschen daraus Ermutigung und neue Kraft schöpfen. Und mögen viele sich berühren lassen von dem Wunsch im Advent, ihren Mitmenschen helfend und mitfühlend zu begegnen. Andere Menschen dagegen werden sich mehr in einem Wort des Propheten Jesaja wiederfinden, das in besonderer Weise dem 2. Advent zugeordnet ist. Ein einziger Schrei zu Gott ist es, voller Fassungslosigkeit und Schmerz Ach dass Du den Himmel zerrissest und führest herab“ Jesaja 64,1: „Oh Heiland reiß den Himmel auf“ Klimawandel, fortschreitend, bedrohlich und trotzdem so viel Zögern und Halbherzigkeit. Flüchtlingselend mit immer neuen Ursachen und Varianten. So viele Menschen vom Hunger bedroht und immer neue Konflikte und Gewaltausbrüche. Neben besinnlichen Worten und Werken der Nächstenliebe, hat auch das Andere sein tiefes Recht: Erschrecken, Leiden am Zustand dieser Welt, sich aufrütteln lassen, Falsches beim Namen nennen, Einspruch erheben und nicht aufhören nach neuen Wegen zu suchen , die uns alle voranbringt in eine bessere Welt. Menschen des Advents sind beide Gruppen und beide brauchen einander. Die einen bewahren vor Gewöhnung und Abstumpfung. Sie legen den Finger auf die Wunden der Welt. Die anderen wissen um Quellen der Kraft, die von Gott kommen kann. Woraus sich die Hoffnung nährt und ein Wille gestärkt wird nicht zu resignieren. Ihnen allen wünsche ich von Herzen eine gesegnete Adventszeit. Gerhard Zellfelder