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Wort zum Wochenende

Eine Herausforderung

Zu meinen regelmäßigen Herausforderungen zählt der Umgang mit der Hl. Schrift, so Pfr. Werner Vollmuth

Da habe ich mir mal wieder etwas eingebrockt und muss es nun auslöffeln. Als die 'Worte zur Woche' verteilt wurden, signalisierte ich nur, dass ich mich einteilen lasse. Dass es nun ausgerechnet in die Zeit meines eigenen Urlaubs fällt, damit hatte ich nicht gerechnet, aber so ist es nun einmal, und ich muss damit leben.

Einfach bereit zu sein, sich auch einmal fordern zu lassen und nicht nur das Naheliegende als Aufgabe zu entdecken und zu bewältigen, kann ja sehr anregend sein. Normalerweise würden wir uns eine Aufgabe suchen, die uns besonders liegt, bei der wir uns aus Erfahrung leicht tun, weil wir darin halt firm sind. Sich herausfordern zu lassen von etwas Neuartigem, vielleicht sogar Fremdem, das ist nicht jedermanns Sache. Mich reizt das schon immer wieder neu.

Zu meinen regelmäßigen Herausforderungen zählt der Umgang mit der Hl. Schrift, wenn es gilt für eine spezielle Gemeinde eine Predigt zu verfassen. Wenn ich mir so die Menschen als einzelne, bzw. eine Gruppe als Ganzes vorstelle, frage ich mich, was die jeweiligen Schriftworte für den Sonntag, bzw. für einen anderen Tag im Blick auf die konkreten Menschen bedeuten könnten. Wo trifft es deren Lebenssituation, wo gibt es einen Anhaltspunkt in den Texten, die mit den Fragen der Zuhörer sich verbinden? Und ich erlebe es als immer neu anregend und manchmal völlig überraschend, wie die altbekannten Worte der Bibel auf einmal einen neuen Klang bekommen. Manchmal entdecke ich da einen ganz ungewohnten Zugang zu einem Bibeltext. Für mich ist diese Erfahrung ein Zeichen für die Lebendigkeit des Wortes Gottes.

Ob mir das hier auch weiterhilft? Ich bin am Nachdenken darüber, was Thema sein könnte; aber vielleicht braucht es ja auch gar kein spezielles Thema. ich weiß ja heute gar nicht, was in drei Wochen aktuell ist, ob der Sommer sich vielleicht schon verabschiedet hat oder erst noch einmal hochgefahren ist, was die Temperaturen angeht. Ich weiß auch nicht, wie sich bis dahin die Situation in der Welt, speziell in den Kriegs- und Krisengebieten der Welt entwickelt haben wird.

Warum nicht schlicht und einfach einladen zum Innehalten und zum Besinnen auf die eigene Situation? In all den vielen bedrängenden Erfahrungen der Gegenwart wirklich den Augenblick zu leben, sich seiner eigenen Wirklichkeit neu bewusst zu werden. Für die Religiösen unter uns könnte das die Einladung sein, sich in der Gegenwart Gottes wiederzufinden und seinen liebenden Blick auf mich zu spüren. Vielleicht entdeckt ja der eine oder die andere dabei, dass darin die Zusage liegt: Alles ist schon in IHM geborgen und getragen, mein Leben, meine Geschichte mit allen Höhen und Tiefen, auch meine Ängste und meine Sorgen, was die Zukunft angeht, was alles auf mich zukommen könnte.

Ich finde es gut, sich diese Zeit für sich selbst zu gönnen, jetzt in diesem Sommer, aber auch sonst immer wieder neu auch im Laufe des Jahres. Gute Erfahrungen mit dieser Auszeit wünsche ich Ihnen.

Werner Vollmuth, Priesterseelsorger der Diözese Würzburg