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Wort zum Wochenende

Ertragt euch gegenseitig in Liebe!

Aktuell ist der Frieden etwas, wonach sich so viele Menschen sehnen, so Pfarrerin Tanja Vincent.

Der erste Freitag im März. Das ist klassisch der Termin für den Weltgebetstag von Frauen für alle Interessierten.

„Informiert beten“ – das bedeutet: Das Weltgebetstagskomitee eines Landes oder einer Region bereitet den Gottesdienst vor, stellt ihre Situation mit Bildern, Geschichten, Texten und Musik vor.

Es ist eine gute Tradition, die auch in diesem Jahr wieder viele zusammenführt. Vorbereitet dieses Mal von Frauen aus Palästina – lange, bevor Terror und Gewalt in Israel und im Gazastreifen eskalierten. Ihr Thema: „…durch das Band des Friedens“. Das Titelbild wurde zurückgezogen, weil der Künstlerin vorgeworfen wird, Hamas-freundlich zu sein. Die Texte wurden ergänzt, um sicherzustellen, dass an Palästina gedacht wird, und das genau nicht in einem feindlichen Gegenüber zu Israel. Nicht einfach.

Etwas anders als gewohnt wird heute in manchen Gemeinden dieser Gottesdienst gefeiert, andere haben den Weltgebetstag schweren Herzens abgesagt, manche feiern ein Friedensgebet.

Die Lesung aus dem Epheserbrief kann uns in jedem Fall begleiten: „Ertragt euch gegenseitig in Liebe. Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält.“ (aus Eph 4,1-7) Manchmal mag das die kleinste Lösung sein: sich einander zu ertragen. Dafür muss ich den und die andere nicht sympathisch finden oder eine Freundschaft anfangen. Bei allen Unterschieden in Meinung, Zielen, Idealen, Aussehen, Träumen bleibt es unsere Aufgabe, andere als Menschen wahrzunehmen, sie zu respektieren, einen akzeptablen Umgang zu finden und nicht zu beschimpfen, mit Hassbotschaften klein zu machen oder gar zu bedrohen.

Aktuell ist der Frieden etwas, wonach sich so viele Menschen sehnen, gut zwei Jahre nach Kriegsbeginn in der Ukraine, beinahe fünf Monate nach dem 7. Oktober, in vielen anderen Ländern der Erde – und bei uns, wenn politisch versucht wird, unser Miteinander zu stören, Leute aufgrund ihres Migrationshintergrunds auf einmal kein Bleiberecht mehr haben, oder Kinder mit Behinderung nicht mehr in die Regelschule integriert werden sollen. Das Band des Friedens hält zusammen. Wir haben nicht alle die gleiche Meinung, aber wir leben zusammen in diesem Land und in dieser Stadt, und das geht nur gut, wenn wir bunt und vielfältig sind, wenn wir so tolerant sind, dass man willkommen ist, unabhängig von Herkunft und Fähigkeiten.

„Gott ist unser Friede“, steht im Philipperbrief (Phil 4,7). Er ist es, der uns zum Frieden helfen kann. Für ein friedliches Miteinander zu beten, für den Frieden einzutreten, das steht uns gut an und mag uns dabei helfen, einander zu ertragen in Liebe.

Pfarrerin Tanja Vincent von der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Deutschhauskirche - Erlöserkirche in Würzburg