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Wort zum Wochenende

Es kann nicht immer nur die Sonne scheinen

Wenn ich in die Nachrichten schaue, sehe und höre ich viele Dinge, die mir Angst machen und auch Sorge bereiten, so Schwester Katharina-Elisabeth Glombik OSA.

Es regnet, als ich am Schreibtisch sitze und dieses Wort zum Wochenende schreibe. Der angesagte Jahrhundert-Sommer wird scheinbar zum Regen-Sommer – oder

doch nicht? Der Kinderstar Heintje hat Anfang der 70er Jahre ein Lied gesungen, in dem es in den ersten Zeilen heißt:

Es kann nicht immer nur die Sonne scheinen.

Es muß auch ab und zu der Himmel weinen. 

Wer niemals traurig ist, kann auch nicht fröhlich sein.

Als ich mir das Lied angehört habe, musste ich an Maria denken. Morgen ist Maria Himmelfahrt, ein freier Tag in weiten Teilen Bayerns und ein Hochfest für die katholische Kirche.

Wir werden Maria hochleben lassen, wegen ihres Sohnes Jesus Christus. Maria wird mit Leib und Seele zu ihm in den Himmel aufgenommen. Deswegen heißt das Fest auch Mariä Aufnahme in den Himmel.

An diesem Tag ist es Tradition, dass Kräuter gesegnet werden. Diese Tradition kommt wahrscheinlich aus einer Legende. Es wird erzählt, als Maria in den Himmel aufgenommen war, strömten aus dem leeren Grab die Düfte von Rosen, Lilien und Heilkräutern.

Nach altem Brauch werden die gesammelten Kräuter als Büschel gebunden und von den Gläubigen zur Segnung in die Kirche getragen. Die Kräuterbüschel werden dann in den Stall oder in die Wohnung gehängt. So soll Gottes Segen ins Haus gebracht werden. Sicher kennen Sie diesen Brauch auch, denn in Unterfranken ist es gute Tradition, dass nach dem Festgottesdienst, sich die Menschen einen Kräuter-Büschel mitnehmen dürfen.

Doch wie passt das Lied von Heintje zum Fest Maria Himmelfahrt?

Maria musste in ihrer Zeit auf Erden viel Leid ertragen. Die plötzliche Schwangerschaft, als sie nicht wusste, wie Josef und die Nachbarn reagieren würden. Nach der Geburt des Gottessohnes dann der beschwerliche Weg nach Ägypten. Heimat verlassen und Angst um den Sohn. Und im Erwachsenenalter hörten die Sorgen nicht auf. Ich glaube, das Schrecklichste, das einer Mutter passieren kann, ist, dass das eigene Kind vor ihren Augen getötet wird. Maria muss durch Schmerz und Trauer. Und sie erfährt im Kreis der Jüngerinnen und Jünger Jesu von seiner Auferstehung. Er lebt! Welch eine Freude! Und darin die große Hoffnung, dass auch unser Leben mit dem leiblichen Tod nicht endet, sondern weitergeht in Gottes Ewigkeit. Daran erinnert uns das Fest Maria Himmelfahrt. Ist so ein Fest heute noch aktuell in unserer Gesellschaft?

Wenn ich in die Nachrichten schaue, sehe und höre ich viele Dinge, die mir Angst machen und auch Sorge bereiten: Die Geiseln in Gaza, Trumps Zollstreit oder der immerwährende und sinnlose Ukrainekrieg. Maria kann für mich ein Beispiel sein, alles im Gebet vor Gott zu bringen, ihm zu vertrauen und nicht in Panik zu verfallen. Bei aller Belastung darf ich auch hoffen, darf die Natur genießen, mich freuen an der Sonne nach dem Regen und an meinem Kräuterbüschel, der mich an Gottes Segen erinnert.

Autorin: Gemeindereferentin Sr. Katharina-Elisabeth Glombik OSA, Praktische Theologin B.A.