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Wort zum Wochenende

Geborgen in Gottes Liebe

Wer sich Gott anvertraut, für den ist der Tod nicht Endstation, sondern Tür zum Leben, so Margit Rotter

Geborgen in Gottes Liebe

Wir schauen auf das Ende desMonats November, dem Totenmonat, wie er weit verbreitet auch ge­nannt wird. Viele Menschen tun sich schwer mit dieser Zeit des Übergangs vom Herbst in den Win­ter, wo Nebel über den kürzer werdenden Tagen liegen und wir uns in unsere Wohnungen zurückzie­hen. Da kommt schon Melancho­lie auf und erinnert uns daran, dass alles Leben endlich ist. Ich bin froh, dass es diesen November gibt, wo an Tagen wie Allerheili­gen, Allerseelen, Volkstrauer­tag und To­tensonntag unsere Verstorbe­nen einen besonderen Platz be­kommen. Die Grä­ber werden lie­bevoll geschmückt, hier in Unterfran­ken gehö­ren die Friedhofsgän­ge zur christ­lichen Tradi­tion.

Vielleicht fragt sich am Grab eines lieben Angehörigen der eine oder andere: „Wo sind denn un­sere Verstorbenen?“. Eine nicht leichte Frage. Vom Kopf her können wir sie nicht beantworten. Die spon­tanste und schönste Antwort ist für mich: „Die Toten sind im Himmel“. Auf diese Antwort hin blickte vor vielen Jahren mein kleiner Neffe am Grab meiner Großeltern zum Himmel und sagte: „Ich sehe sie aber nicht“. Eine Anekdote zum Schmunzeln. Aber genau das ist ja der Knack­punkt unseres Glaubens. Wir können die Auferstehung - und damit auch das Leben in der Ewigkeit - nicht beweisen. Glaube lässt sich experimen­tell nicht um­schreiben. Aber ist dies mit der Liebe nicht ge­nauso? Den Grad der Liebe kann man nicht mit der Waage oder dem Zollstock messen. Und doch sind wir von der Wirklichkeit der Liebe überzeugt.Viel wichtiger als zu verstehen, ist zu lieben. Liebende ahnen, dass ihre Liebe mit dem Tod nicht endet. So ist auch Jesus den Weg der Liebe bis zum Kreuz gegangen und vom Tod erstanden. Das lässt uns hoffen, dass am Ende unserer Tage, am Ziel der Straße jemand steht, der uns Leben schenkt. Er ist es, der sagt: „Ich bin die Aufer­stehung und das Leben“ (Joh 11,25).

Wer dies durchbuchstabiert, der sieht über dem Grab die ausgestreckte Hand des Herrn. Der Tod ist nicht abgeschafft, der Tod ist verändert. Wer sich ihm an­vertraut, für den ist der Tod nicht Endstati­on, sondern Tür zum Leben. So wird unser irdisches Leben ein einziger Rückweg nach Hau­se. Ewi­ges Leben ist ewige Liebe Gottes, die wir dann mit eigenen Augen schauen dürfen. Geborgen im Meer seiner Liebe.

Margit Rotter

Leiterin des Dekanatsbüros Würzburg