Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Gott trägt keine Maske

In der Zeit der Masken bleibt Gott zugewandt, so Dekan Dr. Wenrich Slenzcka

Die Fotos, mit denen ich mich in Würzburg vorgestellt habe, zeigen ein lächelndes Gesicht. Heute sieht man ein Foto mit Gesichtsmaske. Lächelt das Gesicht hinter der Maske? Die Augen könnten zusammengekniffen sein. Vielleicht fletscht der Mund die Zähne?

Das Gesicht ist wichtig für die Kommunikation. Gehörlose können einer Maske nicht von den Lippen lesen. Auch ein hörender Mensch versteht die Intention des Gehörten schwerer, wenn er das Gesicht des Sprechers nicht sieht. Textnachrichten in sozialen Medien fügt man oft Emojis hinzu, die etwa die Ironie einer Bemerkung verdeutlichen.

Wie viel das Gesicht bedeutet, zeigt sich, wenn man das Gesicht verliert – und sei es auch hinter einer Maske.

Wie ist das bei Gott, der gar nicht zu sehen ist? Ist es ein gesichtsloser Gott, den man bestenfalls von hinten sehen kann – wie bei Mose auf dem Berg Sinai? Die Kommunikation mit Gott ist aus menschlicher Sicht schwierig. Wenn wir kein Gesicht uns gegenüber sehen, sind wir verunsichert. Ohne Ansehen sind wirGott trägt keine Maske

Mose ruft, als er Gottes Herrlichkeit von hinten sieht: „HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue.“ Mit einem Wort: Liebe macht Gottes Herrlichkeit aus. Ob von hinten gesehen oder am Kreuz erkannt: Die Liebe ist Gottes Gesicht. So kann der Mensch mit ihm kommunizieren.

In der Zeit der Masken bleibt Gott zugewandt. In einer Zeit, in der die Kommunikation untereinander schwierig wird, bleibt Gottes Gesicht erkennbar.

Dr. Wenrich Slenczka, ev. Dekan