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Wort zum Wochenende

Jesus, der Feminist

Der Kern unserer christlichen Botschaft ist die Nächstenliebe, die Jesus gepredigt und gelebt hat, so Pastoralassistentin Susanne Händel.

Der 8. März ist der Internationale Frauentag. Dieser Tag erinnert an den Kampf der Frauen für Gleichberechtigung, Wahlrecht und Emanzipation. Das Frauenwahlrecht in Deutschland wurde 1918 eingeführt und an vielen Stellen einer wirklichen Gleichberechtigung wird heute noch gearbeitet. Es war ein weiter Weg, doch vieles wurde bereits erreicht. Hätten die Frauen aufgegeben, wer weiß, wo wir heute stünden?

Wie steht es aber mit der Rolle der Frau in der Kirche? Ja, es liegt noch ein Weg vor uns. Ja, es gibt Rückschläge und Enttäuschungen. Aber deswegen will ich erst recht weitermachen und nicht aufgeben! Und dass es noch weitere (junge) Frauen außer mir gibt, die in dieser Kirche mitarbeiten, haupt- wie ehrenamtlich, gibt mir Mut, dass sich auch hier was bewegt. Der Beruf der Pastoralreferentin war schon ein großer Schritt in diese Richtung und ich bin dankbar, dass sich Menschen in Deutschland dafür eingesetzt haben. Davon profitieren heute viele Frauen und Männer, die so ihre Berufung auch hauptamtlich ausüben können.

Der Kern unserer christlichen Botschaft ist die Nächstenliebe, die Jesus gepredigt und gelebt hat - und zwar unabhängig von Alter, Herkunft oder Geschlecht. Jesus, der Feminist, der mit Frauen umging wie mit allen anderen: Aufmerksam und helfend, nicht bevormundend, sondern ratend und aufrichtend. Für seine Zeit sehr revolutionär.

Der Duden definiert Feminismus folgendermaßen: „Oberbegriff für verschiedene Strömungen, die sich für die Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit aller Geschlechter, v. a. von Frauen, und gegen Sexismus einsetzen, beispielsweise durch das Anstreben einer grundlegenden Veränderung gesellschaftlicher Normen (z.B. der traditionellen Rollenverteilung) und der patriarchalischen Kultur.“ Jesus hat gesellschaftliche Normen verändert und Frauen wertgeschätzt. Einige Stellen in der Bibel haben sogar die „patriarchale Endredaktion“ überlebt: Frauen fanden das leere Grab und wurden so die ersten Zeuginnen der Auferstehungsbotschaft (vgl. Lk 24, 1-12). Im Römerbrief findet man die Diakonin Phoebe (vgl. Röm 16, 1-2).

Jesus sollte als Vorbild für uns alle dienen - in Kirche genauso wie in Politik und Gesellschaft. Denn Gleichberechtigung ist die logische Schlussfolgerung aus seiner Botschaft der Nächstenliebe. Auf dieser Grundlage sollten alle, die sich für die Zukunft der Kirche einsetzen, Hoffnung haben.

Susanne Händel, Pastoralassistentin im Pastoralen Raum Bergtheim-Fährbrück