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Wort zum Wochenende

Mathematik, Menschheit und Maria

Heute beginnt das Leben Marias, so Andreas Kneitz, Pfarrer Untergliederung Erlabrunn - Leinach - Margetshöchheim - Zell am Main im pastoralen Raum Würzburg Nord-West

Ein bisschen einfache Mathematik kann helfen, das Missverständnis um das heutige Fest „Mariä Empfängnis“ aufzuklären. Vom 8. Dezember bis zum 8. September, dem Geburtstag Mariens, sind es genau neun Monate. Rechnet man vom 25. Dezember, dem Geburtstag Jesu, neun Monate zurück, kommt man am 25. März heraus – dem Fest der Verkündigung des Herrn.

Nein, es geht heute also nicht darum, dass Maria gegen die Gesetze der Natur jungfräulich mit Jesus schwanger geworden ist. Heute feiern katholische Christen den Tag, an dem Maria durch die Verbindung ihrer Eltern Anna und Joachim empfangen wurde. Einfacher gesagt: Heute beginnt das Leben Marias.

Eine einfache Aussage, die es in sich hat. Das Fest erinnert uns nämlich daran, wie einzigartig und wertvoll menschliches Leben vom Beginn seiner Existenz an ist. Der Moment der Empfängnis im Mutterleib wird zum entscheidenden Moment, wo das Leben eines neuen Menschen mit seinen vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch mit seiner individuellen Persönlichkeit beginnt. Damit wird das heutige Fest zur eindringlichen Erinnerung an die Würde menschlichen Lebens von Beginn an.

Ganz ist die Verwirrung um den heutigen Tag aber noch nicht geklärt. Die sperrige, ausführliche Bezeichnung als „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Gottesmutter Maria“ gibt vielleicht noch mehr Fragezeichen auf als das recht simple Rechenbeispiel. Was bedeutet hier „ohne Erbsünde“? Was hat neues, gerade entstandenes Leben mit Sünde zu tun? Sicher insofern, dass es Strukturen in unserer Welt gibt, die nicht gut tun, die die Menschheit zu verantworten hat und in die wir von vorneherein hineingestellt sind. Maria ist die Antwort Gottes darauf. Ihre Empfängnis ist sozusagen der Beginn einer Menschheit, die sich daraus löst und so das Kommen Gottes in diese Welt von Neuem vorbereitet.

Wir feiern heute kein weihnachtliches Fest. Aber ganz sicher ein adventliches Fest. Gott bereitet sein Kommen vor, indem er sich einen Menschen erwählt, durch den er in die Welt kommen will.

Andreas Kneitz, Pfr. der Untergliederung Erlabrunn - Leinach - Margetshöchheim - Zell a. Main im Pastoralen Raum Würzburg Nord-West