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Wort zum Wochenende

Neu anfangen

Die 40 Tage der Fastenzeit bieten die Gelegenheit, uns einen Überblick über unser Leben, über das Gelungene, aber auch über das Scheitern zu verschaffen, so Dompfarrer Stefan Gessner

Neu anfangen

Der Beginn meines Dienstes als neuer Dompfarrer steht unmittelbar bevor. Damit ist auch der Umzug von meinem bisherigen Dienstort in Mürsbach, Oberfranken, nach Würzburg verbunden.

Seit Wochen und Monaten laufen dafür die Vorbereitungen: Vieles, was sich in den vergangenen Jahren angesammelt hat, musste sortiert oder aussortiert werden. Manches wurde im Laufe der Jahr einfach abgelegt, unbeachtet und ungebraucht. Aber jetzt, da der Umzug näherrückt, wird deutlich: Was ist wirklich wichtig? Was brauchst Du? Was ist nur unnötiger Ballast? Von was kann ich mich trennen, weil es nur unnötig das Leben schwer macht? Manches habe ich „mitgeschleppt“, weil ich es vielleicht noch einmal brauchen könnte oder weil der Platz im Pfarrhaus vorhanden war.

Jetzt aber, kurz bevor die Möbelpacker kommen, ist die Chance vorhanden, Platz zu schaffen, eine neue Ordnung und Richtung in das Durcheinander zu bringen. Und so langsam spüre ich: je weiter ich damit vorankomme, umso besser geht es mir! Ich fühle mich befreit von so vielem, was bisher irgendwo herumlag und nun abgeschlossen werden kann. Und dieses Gefühl öffnet mir neue Freiräume, motiviert mich. Es tut gut!

Eine solche Chance für unser Leben bietet auch die Fastenzeit an. Die 40 Tage der Fastenzeit bieten uns die Gelegenheit, uns einen Überblick über unser Leben, über das Gelungene, aber auch über das Scheitern zu verschaffen. Dabei geht es nicht darum, uns Schuldgefühle einzureden und uns klein zu machen, sondern neue Chancen und Wege auf zu zeigen, einen Neuanfang zu wagen.

„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15).

Nutzen Sie die Gelegenheit der kommenden Wochen, folgen Sie der Einladung, die Jesus mit den Worten des Evangeliums des ersten Fastensonntags an uns heranträgt, nicht weil es ein Muss ist, sondern, weil es eine Chance, ein Angebot an uns ist.

Und nach Wochen des Packens und Ausräumens im bisherigen Pfarrhaus kann Ihnen versichern: Es tut wirklich gut!

Stefan Gessner

Dompfarrer