Liebe Lesende,
Sie sind gestresst, haben Verdauungsprobleme oder Kopfweh? Keine Sorge, es gibt ein Wundermittel. All diese Probleme und noch mehr kriegt man damit in den Griff. Es hat wenig Nebenwirkungen, keine Altersbeschränkung und ist leicht in den Alltag integrierbar – eigentlich. Na, haben Sie eine Idee, wovon die Rede ist?
Das Wundermittel nennt sich „genügend trinken!“. Unser Körper hat eigentlich sogar eine eingebaute Erinnerungsfunktion dafür. Das Durstgefühl. Überlegen Sie einmal, wie es sich anfühlt, Durst zu haben? Und wenn sie sich erinnert haben, trinken Sie am besten gleich mal einen Schluck. Denn laut zahlreichen Studien trinkt jede dritte Person nicht genügend Wasser. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Frieren - die Symptome des Flüssigkeitsmangels im Körper sind zahlreich. Auch ich selbst bin eine dieser dritten Personen, die zu wenig trinken. Woran das liegt? Oft Stress oder die Überzeugung, etwas Anderes sei gerade wichtiger.
Auch der Losungstext für den siebten Februar handelt von dem Durst. Aber hier ist von dem Durst nach etwas ganz Anderem die Rede. „Gott du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir.“ So heißt es im 63. Psalms. Ich frage mich, welche Symptome sich zeigen, wenn es jemanden nach Gott dürstet? Wahrscheinlich hat es damit zu tun, was jemand mit Gott in Verbindung bringt.
Für mich ist Gott Ruhepol. Wenn ich mir Zeit für Gott nehme, dann lege ich das Handy und damit alle Nachrichten aus der Welt beiseite. Ich kann zur Ruhe kommen. Kraftort und Trostspenderin – auch das ist Gott für mich. Meine Sorgen und meine Tränen kann ich Gott übergeben. Aber auch wie ein Hoffnungsleuchten ist Gott für mich – lässt meine Hoffnung neu wachsen und gibt mir neues Leuchten in meinem Herzen – aller Weltwidrigkeit zum Trotz. Wenn ich also wie die betende Person des Psalms sagen würde: „Es dürstet mich nach Gott.“ Dann heißt das für mich: Es dürstet mich danach, dass meine Augen vor Freude wieder leuchten können. Es dürstet mich nach Ruhezeiten und nach weniger Angstsorgen und Enttäuschungstränen. Es dürstet mich nach neuer Kraft – und nach Hoffnung. Gott schenkt uns all das vorbehaltlos. Ich bitte Sie alle, schenken auch wir uns das ein, was Gottes Reich des Friedens in dieser Welt seinen Anfang nehmen lässt. Ganz egal ob einen großen Schluck Toleranz, ein Glas Nächstenliebe oder eine ganze Kanne voller wärmender Mitmenschlichkeit. Und dann gilt es, genug davon trinken.
Bleiben Sie behütet.
Pfarrerin Annika Kringel, 2. Pfarrerin der Pfarrei Main-Werntal mit Schwerpunkt Karlstadt und Außenorten