Meine Oma zitierte oft den Spruch "Mariä Geburt, fliegen die Schwalben furt". Diese Bauernregel hat zwar wenig mit dem theologischen Inhalt des Fests zu tun und doch liefern Kirchenfeste einen Bezug zu weltlichen Anlässen oder jahreszeitlichen Begebenheiten.

Die katholische Kirche feiert immer am 8. September das Fest Mariä Geburt. Damit wird der Geburt Mariens gedacht und so auch die ganz besondere Bedeutung dieser Person herausgestellt. Als Mutter Jesu sind ihr die Sorgen um das eigene Kind bekannt: von der Freude über die Schwangerschaft bis hin zum Schmerz des Loslassens. Sie begleitet ihren Sohn bei vielen Gelegenheiten durch alle Höhen und Tiefen des Lebens bis dahin, dass sie als Mutter den Tod ihres Kindes verkraften muss. So herausfordernd es auch war, Maria vertraute auf die göttliche Kraft und das Wirken des Heiligen Geistes. Sie ließ sich darauf ein, glaubte, vertraute sich Gott an und spürte seine Nähe.

Jahreszeitlich markiert der September den Übergang vom Sommer zum Herbst. Die Natur verändert sich: Blätter verfärben sich, die Tage werden kürzer und Zugvögel sammeln sich allmählich, wie die in der Redensart genannten Schwalben.

Und noch ein Übergang steht an: Es geht von den Ferien ins neue Schuljahr und für viele Berufstätige nimmt nach dem Sommerurlaub das Arbeitsjahr wieder Fahrt auf. Zweifelsohne löst die Schule den angenehmen Ferienrhythmus ab und bestimmt bei vielen den Familienalltag. Wie wird das neue Schuljahr wohl werden? Wird die Einschulung oder der Schulwechsel gut klappen? Kann der Unterricht planmäßig stattfinden? Wie lässt sich der Stundenplan mit dem Familien- und Berufsalltag in Einklang bringen? Wird es meinem Kind gut gehen? Das sind einige Fragen, die viele Mütter und Väter in diesen Tagen beschäftigen. Fragen, die in einer auf die damalige Zeit angepassten Weise vielleicht auch Maria kannte, zumal sie es mit ihrem Sohn Jesus nicht immer ganz einfach hatte.

Am heutigen Fest dürfen wir unser Vertrauen stärken lassen, dass uns wie Maria die Heilige Geistkraft geschenkt ist und wir zuversichtlich das Neue auf uns zukommen lassen dürfen. Wir sind gehalten und getragen durch Gottes Beistand. Es wird werden! In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Start ins neue Schul- und Arbeitsjahr!

Maria Düchs, Gemeindeassistentin in der Untergliederung Eisingen - Kirchheim, Pastoraler Raum Würzburg links des Mains